Ich spiele seit vielen Jahren frei mit dieser Technik Klavier und es macht enorm viel Spaß! Hätte ich damals (nach 10 Jahren Klavierunterricht) weiter Unterricht gehabt, würde ich mich jetzt vielleicht über schwere Klavierstücke von Bach, Mozart, Bartok, Haydn etc. hermachen. Was ich damals am meisten gehaßt habe, waren diese nervigen Fingerübungen und diese Übungsstücke, die mir musikalisch irgendwie überhaupt nichts sagten ...

Natürlich wird man durch diese Technik ein technisch perfekter Pianist, das muss ich zugeben. Aber was nützt mir das, wenn in meinem Kopf grundlegend andere musikalische Wünsche schlummern...?? Ich höre einen Song und denke,-man, den möchte ich gerne auf dem Klavier spielen. Ich mach mich auf die Suche nach Noten, werde auch fündig, lerne das Stück Tag für Tag.....und kann es dann auch irgendwann. Ich lege das Stück weg und setze mich nach einer Woche wieder ans Klavier und beginne das Stück neu zu lernen...

Was fehlt?

Die grundlegende Erkenntnis, das Musik mehr ist als Notenlesen und Auswendiglernen, mehr als Fingerübungen, Übezwang und Weihnachtslieder....

Nicht das wir uns falsch verstehen: All das o.G. ist gut und z.T auch sehr wichtig! Aber dadurch alleine ist und bleibt mein musikalischer Horizont begrenzt.

Irgendwann nach diesen 10 Jahren Klavierunterricht begann ich damit, Lieder, Stücke, Songs von CDs nachzuspielen. Ich kaufte mir CDs von Pianisten, die ich musikalisch bewunderte und habe dann (glücklicher Weise) folgende Erkenntnis erlangt:

Das was die da spielen, steht in keinem Buch!!! Diese Klavierakkorde waren einfach nur genial und ich wollte sie herausfinden!

Die müssen das irgendwie anders hinbekommen. Durch immer wiederkehrende Bewunderung und Nachahmung, durch Ausprobieren und vor allem HÖREN habe ich dann gemerkt, daß meine musikalischen Vorbild-Pianisten nichts vom Blatt spielen, sondern musikalische Wörter (aus einem unheimlich großen Wortschatz) hintereinander spielen. Genau das habe ich dann auch gemacht und es machte von Anfang an einen Riesenspaß! Diese musikalischen Begleitfiguren sind für Jeden, (der sich musikalisch begeistern lassen möchte....) erlernbar. Und zwar um ein vielfaches einfacher als das klassische Klavierlernen! Du musst noch nicht einmal Noten lesen können! Du bekommst einfach Spaß an der Musik, du lernst EINFACH-KLAVIERSPIELEN....

Klavierspielen spielen lernen mittels Fernkurs, das klang zunächst mal wie “Tanzen lernen per Fernunterricht“. Das kann eigentlich so nicht funktionieren, war mein erster Eindruck, nachdem ich per Zufall auf die Internetseite www.einfach-klavierspielen  geraten bin. Aber da der Kurs sich aber im bezahlbaren Bereich bewegte, und der auch der Kursinhalt identisch mit dem war, was ich etwa wollte, erwarb ich die Kursinhalte samt Video. Nachdem ich jetzt fast am Ende des Kurses angelangt bin, kann ich nun eine Beurteilung abgeben.

Um die Beurteilung richtig einzuordnen, möchte ich kurz auf meinen musikalischen Hintergrund eingehen. Ich bin 63 und spiele seit ca. 30 Jahren ein Tasteninstrument. Notenkenntnisse hatte ich vorher keine. Allerdings über Gitarrenspiel etwas Ahnung von Akkorden. Die ersten ca. 10 Jahre hatte ich zeitweise Unterricht im Orgelspielen. D.h. linke Hand Akkorde, rechte Hand meist einstimmige Melodieführung, anfangs noch einfaches Bassspiel mit Pedal.
Vor ca. 15 Jahren Wechsel von der Orgel zu einem Digitalpiano mit Begleitautomatic. D.h. immer noch linke Hand greifen von Akkorden zum Steuern der Begleitautomatic. Rechte Hand Melodie. Inzwischen beherrsche ich eigentlich alle gängigen Akkorde bis zu sus und dim in diversen Umkehrungen.

Meine Instrumente: Ein Digitalpiano mit Begleitautomatic, Yamaha CVP 309, perfekt auch als Klavier oder E-Piano zu spielen, klavierähnlicher Anschlag Keyboard mit Begleitautomatic, Yamaha Tyros 2

Jetzt kam aber die Herausforderung, in einer Band als Keyboarder zu spielen und zusätzlich noch eine hervorragende Sängerin per Keyboard zu begleiten.
Als jemand, der eigentlich mit der linken Hand nur vollgriffige Akkorde und rechts nur Melodiespiel gewohnt war, ein fast unmögliches Unterfangen. Die rechte Hand weiss überhaupt nicht was, sie spielen soll!

Da kam mir der Kurs von Thorsten gerade recht! Bisherige Versuche, mir das Klavierspielen mit diversen Anleitungen wie z.B. „Rockpiano“ selbst beizubringen waren erfolglos.
Das lag meist daran, dass ich zwar Noten lesen kann, aber am geforderten Spieltempo im Noten erfassen scheitere.
Nach dem ich inzwischen bei Lektion 12 angekommen bin, inzwischen auch das System von Thorsten verstehe, bin ich überzeugt die richtige Methode gefunden zu haben. Statt eines abschreckenden Notenblattes habe ich jetzt höchstens noch eine Patternvorlage vor mir, bei der ich nun selbst in der Lage bin zum einen nach den Vorlagen direkt oder auch in eigenen abgewandelten, neu kombinierten Begleitfiguren mich zu bewegen und dies auf alle Tonarten,- ohne Noten zu lesen übertragen kann.
Ein kleines Beispiel: In Lektion 12, ein ¾-Takt, ist durch kombinieren von Pattern 1 und 2 leicht möglich ein
4/4 Takt zu spielen.
Auch wenn natürlich das Spielen ohne Begleitautomatic im Vordergrund steht, ich würde jedem der einem solchen Instrument hat empfehlen, mal die rechts gespielten Patterns zusammen mit der Begeleitautomatik zu spielen. Viele Keyboarder Begleiten ja mit einem solches Instrument Gesang.

Ich bin zwar noch nicht am Ziel und werde wahrscheinlich auch noch ergänzende Kurse in Anspruch nehmen, aber zum ersten Mal, seit ich vor einem Tasteninstrument sitze, habe ich den Eindruck, so richtig Klavier spielen zu beginnen.
Vielen Dank!


Norbert Schreiber, Altrip, im Juni 2011